Ihr Lieben,
nun habt ihr schon fast 2 Monate nichts mehr von mir gehört und die Blogger unter euch werden sagen „SOCIAL MEDIA SUICIDE!!!!!!“…
Viele fragen mich immer – Wie ist das, einen Blog zu führen? Ist das viel Arbeit? Und sollten wirklich einige Blogger unter euch sein, denkt ihr euch sicher: ‚Was redet sie mit ihrem Mini-Blog?‘
Ja noch habe ich nicht viele Leser – das ist völlig richtig – aber ich würde sagen, ich hab meine erste, dicke fette Blogger-Sinnkrise! Einige von euch werden es kennen, denn sind wir mal ehrlich – das Internet ist nicht die reale Welt. Es wird realer – Tag für Tag, Generation für Generation und ab und zu vergessen wir, dass es nicht ganz real ist. Wer liest nicht die täglichen Facebook- und Instagram- Feeds von alten Schulkameraden und denkt sich „Warum klappt bei denen denn eigentlich alles?“. Oder die Instagram-Sternchen, die täglich über ihren neusten Lipgloss posten – „Warum bin ich nicht so schön? Warum ist meine Haut nicht so perfekt? Warum kann ich mir diese unverschämt teure Kosmetik nicht leisten?“. Und am Ende des Tages kochen alle nur mit Wasser und nicht alles ist Gold was glänzt.
Führst du dann einen Blog – und du hast auch noch ein komplett anderes Leben da draußen (wie nahezu alle Blogger) – musst du irgendwie den Spagat schaffen. Sei die kreative, hartarbeitende, inspirierende, dauerinformierte, perfekte Bloggerin, die alle gern sehen. Und dann vergiss dein reales Leben dabei nicht – deine Verpflichtungen, deinen Job, deine REALE Familie und deine Freunde. Sei quasi die „Eierlegende Wollmilchsau“, die es braucht. Denn du kannst nicht TOP im Social Media sein ohne sozial im realen Leben.
Und da sind wir auch schon – Social Media… Ein Sprungbrett für den kleinen Mann? Oder das große, fette Monster, was sämtliche Infos binnen kürzester Zeit hyped, schluckt und verblassen lässt. Heute schreien alle über die schrecklichsten News, morgen ist es vergessen. Und so geht es auch Bloggern. Heute hast du Millionen Klicks und morgen bist du vergessen… Okay, vielleicht dramatisiere ich!
Wovon ich aber rede: für mich hat sich in den letzten Wochen gezeigt, dass mich die Art und Weise, wie wir heute bloggen, massiv unter Druck setzt. OH MEIN GOTT – was hat XY wieder für ein tolles Outfit gepostet, ein spannendes Thema gefunden oder einen tollen Kooperationspartner an Land gezogen. Ich würde es nicht Eifersucht nennen, es ist nur eine Art Hast, die mich befallen hat. „Ich muss auch so professionelle Bilder haben“ – „Ich muss auch so coole Outfits kreiieren!“ – „Ich muss auch so viel posten!“ – „Ich muss auch so viele Klicks und Follower haben!“… Sicher – das ist absolut mein Problem. Es ist in meinem Kopf und ich kann es einfach nicht herunterschlucken. Du bist nur so viel Wert, wie deine Klicks oder dein Media Kit beweist.
Und sieht man mal von diesem ewigen sozialen Vegleichen ab, so zwingt uns Facebook quasi dauerpräsent zu sein. Ich führe mittlerweile zwei Facebookseiten – die für diesen Blog und meine Modelpage und postest du einmal nicht täglich so sinkt deine Reichweite ins bodenlose und alle Arbeit der vorangegangenen Wochen und Monate war für die Katz. Es ist für mich zum Stressor geworden – „Du hast keine neuen Bilder, die du posten kannst!“ – „Du hast keine neuen Outfits, die du zeigen kannst!“ – „Du hast einfach zu viel drum herum zu tun! Denk an den Blog!“ – „Du hast jetzt schon 1/2/5/6 Wochen nicht gepostet!! Das ist Social-Media-Selbstmord!“ – „Vielleicht ist das doch nicht dein Ding mit dem Bloggen!“.
Der Psychologe in mir sagt: ALTER! DU HAST EINE HEFTIGE BLOGGER-DEPRESSION.
Jetzt ist es nun so, dass es für all die Wochen, die ich euch im Stich gelassen habe, gute Gründe gibt! Ich war bei meinen Eltern in Deutschland, die sehe ich viel zu selten und da habe ich besseres zu tun als vor dem PC zu hocken. Ich hatte eine wirklich harte Mandel-OP und meine Sorgen galten eher den Schmerzen als den neusten Fashion-Trends. Ich schrieb meine Bachelorarbeit, denn bei allem Modeln und Bloggen habe ich dieses „seriöse“ Leben auch noch – das, was später meine Rente sichern soll. Ich muss mich für neuen Input auf so viele andere verlassen – Shops/Partner/Fotografen, die mich toll unterstützen, denen ich aber keinen Druck machen kann nur weil mir langsam die Themen ausgehen, sie aber noch „Zeit brauchen“. Ich gehe seit Anfang Oktober wieder zur Uni, ich muss mich in neue Lehrveranstaltungen eingewöhnen, muss noch einige Prüfungen schreiben…
Gründe über Gründe, dass ein Blog an hinterste Stelle rückt. Und so wird langsam mein Baby zur absolten Qual. Jeden Abend geht man ins Bett mit dem Gedanken „Heute hast du wieder nicht gebloggt!“. THAT SUCKS!
Und doch habt ihr richtig gelesen: MEIN BABY. Dieser Blog und das Modeln sind meine Babys – mein kreativer Ausgleich zur ernsten, seriösen Welt. Meine Prinzessin-Welt irgendwie. Und alles, was ich damit bisher erreicht habe, macht mich stolz und hat vielleicht nie jemand in meinem Umfeld geglaubt, dass ich es könnte.
Also was jetzt? Aufgeben?! Denkste! Genau wie bei einer klinischen Depression muss ich meinen Blickwinkel ändern. Weg von Vergleichen, die einen krank machen und das Leben zu deinen eigenen Konditionen führen – auf den eigenen „Körper“ hören.
Ich weiß, hier ist oft alles rosa-rot, aber so ist das Leben einfach nicht. Und ich möchte euch keine Social-Media-Fakewelt präsentieren. Dieser Blog wird jetzt anders geführt. Er wird mehr zu mir selbst werden, wird mehr Struktur bekommen und wird nicht den Zweck haben AM MEISTEN Leser zu erreichen. Ich lasse mir nicht vom Social Media den Spaß verderben – meinen Blogger-Selbstwert von Klicks, Likes und Media-Kit abhängig machen.
Hiermit sage ich dem Ganzen den Kampf an. Ich möchte Bloggen während ich mein tolles Leben führe und nicht Leben zwischen dem Bloggen.
Das war jetzt eine ganze Menge psychischer Krams und ein riesig langer Text – Blogger-Tipps sagen „ZU lang um dass es jemand liest!“ – hast du es aber doch gelesen, vielleicht geht es dir zumindest ab und zu wie mir. Erzählt mir doch was ihr zu all dem denkt, wie es euch ergeht.
Ich würde mich freuen. Achso und in Zukunft wird es hier wieder aktiver werden, denn ich arbeite mich raus aus meiner Blogger-Depression 😉
Ich knutsch euch, Stephie
Hey Stephie,
ich kann da nachfühlen, ich glaube jeder Blogger geht immer wieder durch solche Phasen. Ich hab sie alle durch. „die anderen bekommen viel bessere Koops“ „die anderen haben viel mehr Follower“ „der und der ist noch nicht so lange dabei wie ich und viel erfolgreicher“ – mittlerweile ist mir das alles relativ egal. Es interessiert mich nicht mehr, ob andere besser, erfolgreicher, interessanter sind. Ich klopppe mich weder um Kooperationen noch um Klickzahlen oder Follower. Ich zieh mein Ding durch und will den Blog und meine Kanäle genau so füttern, wie ich es für richtig halte. Und wenn das den Leuten gefällt – umso besser. Nicht zu sehr auf die anderen schauen hilft meist schon viel. Und glaub mir, die Blogger-Depris gehen vorbei und schlagen irgendwann in ein „jetzt erstrecht“ um 🙂
liebe Grüße
Elli
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Lass dich davon nicht runterziehen. Eigentlich jeder Blogger hat sowas schon mal durchgemacht. Mir geht es momentan ähnlich, aber aus anderen Gründen. Lange Tage im Büro und jetzt bin ich schon zwei Wochen krank. Das wichtigste ist letztendlich, dass Bloggen Spaß machen soll. Und Spaß kann aus unterschiedliche Quellen kommen. Der Stolz auf schöne Fotos, steigende Zahlen oder ein einzelner lieber Kommentar. Und nur wegen einer kleinen Krise solltest du nicht anfangen, in Frage zu stellen, ob das Bloggen überhaupt was für dich ist. :*
Fühl ich gedrückt!
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test
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